Kurz vor Mitternacht lagen der Kandidat der Bürgerrevolution, Andres Arauz, und Yaku Perez, der Kandidat der Pachakutik (ecuadorianische Partei, die die Interessen der indigenen Bevölkerung vertritt), bei den Präsidentschaftswahlen in Führung, die am Sonntag, den 7. Februar stattfanden. Mit 30,90 % für Arauz und 20,98 % für Perez ist der Kandidat der Rechten, Guillermo Lasso, aus dem Wahlkampf ausgeschieden.
Das Land wird im April in eine zweite Runde der Präsidentschaftswahlen gehen: Nicht mehr rechts und links oder rechts und progressiv würden miteinander konkurrieren, sondern zwei politische Tendenzen, die links angesiedelt sind – aber mit zwei unterschiedlichen Plänen für das Land.
Der Unterschied zwischen Perez und Lasso beträgt jedoch nur zwei Prozentpunkte, und nach den Erklärungen von Diana Atamaint, der Präsidentin des Nationalen Wahlrates, liegt der Fehlerspielraum der Schnellauszählung bei 1%, was es im Moment nicht erlaubt, völlig sicher zu sein, welcher Kandidat antreten wird, um die Präsidentschaft mit Andres Arauz zu bestreiten. Seinerseits rief dieser in wohlüberlegten Erklärungen seine Anhänger*innen dazu auf, die endgültigen Ergebnisse abzuwarten, und beschwor alle politischen Kräfte zur nationalen Einheit.
80% der wahlberechtigten Bevölkerung ging zu den Urnen, nicht nur um für Präsidentschaft und Vizepräsidentschaft abzustimmen, sondern auch um die Mitglieder des Andenparlaments und die Abgeordneten zu wählen. Im Moment macht die Pachakutik-Bewegung, angeführt von Yaku Perez, mehr als 30% der Nationalversammlung aus, wodurch sie zur führenden politischen Kraft in der Legislative werden könnte.
Übersetzung aus dem Spanischen von Chiara Pohl vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam. Wir suchen Freiwillige!