Pekings demografische Krise wird sich wahrscheinlich verschärfen, nachdem die Bevölkerung im Alter von 60+ im letzten Jahr um 18,7% auf 264 Millionen anstieg, während die Zahl der Menschen zwischen 15 und 59 Jahren um 6,79 Prozentpunkte auf 894 Millionen sank.
Peking: Chinas Bevölkerung wuchs um 0,53% auf 1,41178 Milliarden, von 1,4 Milliarden im Jahr 2019, und behält damit seinen Status als bevölkerungsreichstes Land der Welt. Es wird jedoch erwartet, dass die Zahlen ab Anfang nächsten Jahres sinken, was zu Arbeitskräftemangel und einem Rückgang des Konsumniveaus in der zweitgrößten Volkswirtschaft führt.
Nach der siebten nationalen Volkszählung, die von der chinesischen Regierung am Dienstag veröffentlicht wurde, hat Chinas Bevölkerung in allen 31 Provinzen, autonomen Regionen und Gemeinden 1,41178 Milliarden Einwohner:innen erreicht. In diesen Daten sind Hongkong und Macao nicht enthalten.
Bezeichnenderweise zeigen die neuen Zahlen der Volkszählung nach Angaben des Nationalen Büros für Statistik (NBS), dass sich die demografische Krise, mit der China konfrontiert ist, weiter verschärfen wird. Die Bevölkerung über 60 Jahre ist auf 264 Millionen angewachsen, was einem Anstieg von 18,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
„Die fortschreitende Überalterung führt zu einem weiteren Druck auf die langfristige ausgewogene Bevölkerungsentwicklung der kommenden Periode“, heißt es in der Erklärung von NBS.
Der Anteil der Menschen im Alter zwischen 15 und 59 Jahren lag bei 894 Millionen, was einen Rückgang von 6,79 Prozentpunkten gegenüber der Volkszählung 2010 bedeutet.
Dies unterstreicht auch den rückläufigen Trend bei Chinas erwerbstätiger Bevölkerung, der den bevorstehenden Rückgang der Arbeitskräfte sowie des Konsums im Lande widerspiegelt, neben den massiven Ausgaben für die Versorgung der alternden Bevölkerung.
Die Wachstumsrate der Bevölkerung lag bei der siebten Volkszählung im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 0,53% pro Jahr, im Vergleich zu 0,57% bei der sechsten Volkszählung im Jahr 2010 und 1,07% bei der fünften Volkszählung im Jahr 2000.
Das höchste Wachstum der chinesischen Bevölkerung von 2,1 % wurde bei der Volkszählung im Jahr 1982 registriert. Danach ging die Bevölkerungszahl stetig zurück, was von offizieller Seite auf die jahrzehntelange Ein-Kind-Politik der regierenden Kommunistischen Partei Chinas (CPC) zurückgeführt wurde, um das Bevölkerungswachstum zu kontrollieren und auf einem überschaubaren Niveau zu halten.
„Die Daten zeigen, dass Chinas Bevölkerung im letzten Jahrzehnt weiterhin ein langsames Wachstum beibehalten hat“, sagte Ning Jizhe, Leiter des NBS. Die Geburtenraten sind weiter gesunken: chinesische Mütter haben im vergangenen Jahr 12 Millionen Babys zur Welt gebracht, gegenüber 14,65 Millionen im Jahr 2019, was einem Rückgang von 22% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Das Geschlechterverhältnis der chinesischen Bevölkerung sank ebenfalls auf 105,07 Männer zu 100 Frauen, verglichen mit 105,2 im Jahr 2010.
Erst letzten Monat dementierte das NBS die Meldung der Financial Times, dass die Bevölkerung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt im letzten Jahr gesunken sei, was der erste Rückgang seit 1961 gewesen wäre.
Chinesische Demographen sagten, die Ergebnisse der siebten nationalen Volkszählung, aus denen hervorgeht, dass Chinas Bevölkerung nicht nur abnimmt, sondern sich auch die demographische Struktur mit einer wachsenden alternden Bevölkerung verschlechtert, werden als wichtige Referenz für Chinas bevölkerungs- und wirtschaftspolitische Anpassungen sowie für Pläne zur Verschiebung des Ruhestands, der in den nächsten ein oder zwei Jahren kommen könnte, dienen, so ein Bericht in der staatlich geführten Global Times am Dienstag.
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Anita Köbler vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!