Der kolumbianische Menschenrechtsaktivist Angelo Cardona erhielt den Diana Award zu Ehren der verstorbenen Diana, Prinzessin von Wales, für seinen herausragenden Beitrag zum Frieden in Kolumbien.
Der Diana Award wurde 1999 von der britischen Regierung ins Leben gerufen, um das Vermächtnis von Prinzessin Diana zu ehren. Der Preis ist mittlerweile die prestigeträchtigste Auszeichnung, die ein junger Mensch für sein soziales Engagement oder seine humanitäre Arbeit erhalten kann. Der Preis wird von der gleichnamigen Wohltätigkeitsorganisation vergeben und wird von ihren beiden Söhnen, dem Herzog von Cambridge und dem Herzog von Sussex, unterstützt.
Cardona, ist ein Friedens- und Menschenrechtsaktivist aus Soacha, Cundinamarca. Schon in jungen Jahren interessierte er sich aufgrund der Gewalt in seiner Gemeinde für Fragen der Friedensförderung. Er wuchs als Begünstigter und Freiwilliger der Fundación Herederos auf, einer christlichen Organisation, die humanitäre Arbeit und sozialen Wandel in der Gemeinde Soacha fördert.
Im Alter von 19 Jahren begann Cardona seine Arbeit als Offizier des Internationalen Friedensbüros, einer Organisation, die 1910 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Im selben Jahr war er Mitbegründer der Ibero-Amerikanischen Allianz für den Frieden; eine Organisation, die sich für Friedenskonsolidierung, Menschenrechte und Abrüstung in der iberoamerikanischen Region einsetzt. Im Rahmen seiner Arbeit hat er die Menschenrechtsverletzungen, die sein Land erlebt, in verschiedenen internationalen Entscheidungsszenarien wie dem Europäischen Parlament, dem britischen Parlament, dem deutschen Parlament, dem argentinischen Kongress und den Vereinten Nationen angeprangert.
Er zeichnet sich auch durch seine Arbeit gegen Militärausgaben aus. Im Jahr 2021 verlangte Cardona, unterstützt von 33 kolumbianischen Kongressmitgliedern, vom kolumbianischen Präsidenten Iván Duque, dass eine Milliarde Pesos aus dem Verteidigungssektor in den Gesundheitssektor fließen sollten. Außerdem forderte er die Regierung auf, vom Kauf von 24 Kampfflugzeugen Abstand zu nehmen, die 4,5 Millionen Dollar kosten würden. Am 4. Mai 2021 kam es in Kolumbien zu gewalttätigen Protesten wegen des Vorschlags für eine neue Steuerreform. Finanzminister José Manuel Restrepo gab bekannt, dass die Regierung der Aufforderung nachkommen wird, auf den Kauf der Kampfflugzeuge zu verzichten.
„Wir gratulieren allen unseren neuen Diana-Preisträger:innen aus Großbritannien und der ganzen Welt, die als Changemaker für ihre Generation stehen. Wir wissen, dass sie mit dieser Auszeichnung mehr junge Menschen dazu inspirieren werden, sich in ihren Gemeinden zu engagieren und ihre eigene Reise als aktive Bürger:innen zu beginnen. Seit über zwanzig Jahren schätzt der Diana Award junge Menschen und investiert in sie, um sie zu ermutigen, weiterhin positive Veränderungen in ihren Gemeinden und im Leben anderer zu bewirken“, sagte Tessy Ojo, CEO des Diana Award.
Aufgrund der aktuellen Situation wurde die Preisverleihung am 28. Juni virtuell abgehalten. Dort wurde bekannt gegeben, dass Angelo Cardona als erster Kolumbianer überhaupt die begehrte Auszeichnung erhielt.
Die Übersetzung aus dem Englischen wurde von Anita Köbler vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!