„Wir teilen die Verzweiflung dieser jungen Menschen, und machen uns ernsthaft Sorgen um sie. Wir sorgen uns aber mit ihnen auch um die Zukunft ihrer Generation. Daher appellieren auch wir an die sogenannten großen Parteien: nehmt das Gesprächsangebot dieser verzweifelten jungen Menschen an. Die Klimapolitik der Regierung muss konsequenter werden: Das schulden wir künftigen Generationen“, erklärt Charlotte Schmid vom ÖDP-Bundesvorstand, selbst Mutter zweier Kinder.
Die Hungerstreikenden Lina, Sasha, Mephisto, Simon, Rumen, Henning und Jacob spricht Schmid direkt an: „Ich teile Ihre Frustration, Ihre Wut und Ihre Trauer, dass die Verantwortlichen in unserem Land Sie bisher nicht ernst genommen haben. Als Mama von Schulkindern teile ich Ihre großen Sorgen um die Welt von morgen, die meine und alle Kinder erleben werden. Sie wissen, wenn diese Klimakrise weiter ungebremst voranschreitet, werden Millionen von Menschen weltweit als direkte Folge der Klimaerwärmung leiden und sterben. Ich bitte Sie aber trotzdem, setzen Sie Ihr Leben nicht weiterhin aufs Spiel. Sie haben bereits mit Ihrer Aktion ganz viel erreicht. Werden Sie bitte wieder gesund und stark, um weitere Kämpfe für Klimagerechtigkeit ausführen zu können.“
Die herzzerreißende Verzweiflung der jungen Menschen ist eine Konsequenz der unfassbar schwachen Klimapolitik der letzten Jahre. Wissenschaftliche Vereinigungen warnen seit Jahrzehnten eindringlich davor, eine „Weiter so“-Umwelt-Politik zu betreiben. Fridays for Future ist jetzt seit über zwei Jahren aktiv und wird von Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft unterstützt. „Es gibt kein wichtigeres Thema als das Klima“, findet auch der ÖDP-Bundesvorsitzende Christian Rechholz. „Doch die Debatten und die Parteiprogramme sind diesem Ernst nicht angemessen. Die EU hat Deutschland abgemahnt und sogar das Bundesverfassungsgericht hat festgestellt, was getan wird, ist verfassungswidrig, weil viel zu wenig. Denn es missachtet die Rechte der jungen und künftigen Generationen. Haben wir noch immer nicht verstanden? Wir wissen seit 50 Jahren was Sache ist und nehmen das Thema noch immer nicht ernst. Wir rauben den jungen Menschen ihr Recht auf Zukunft und Leben.“
Heute noch zielt die CDU auf Klimaneutralität bis sage und schreibe 2045; obwohl die Aussagen der Wissenschaft ganz klar sind, dass wir deutlich schneller klimaneutral werden müssen. Auch 2041, wie es die Grünen wollen und selbst 2035, von den Linke angepeilt, ist zu spät. Die Studie des DIW vor wenigen Tagen hielt fest: Die klimapolitischen Positionen aller im Bundestag vertretenen Parteien sind nicht ausreichend.
Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz meinen, dass sich die Hungerstreikenden anders engagieren sollen. Schmid fragt die drei Kanzlerkandidierenden direkt: „Sollen diese jungen Menschen dann etwa weiterhin demonstrieren, nur um weiter ignoriert zu werden? Sollen sie sich bei einer Ihrer großen Parteien engagieren, die ihre Klimapolitik so zaghaft gestalten, um die Bedürfnisse der Wirtschaft ja nicht zu irritieren? Die Bevölkerung Deutschlands hat die Klimakrise erkannt und möchte handeln. Hören Sie bitte zu und hören Sie auf, zu bremsen!“
Pressemitteilung ÖDP vom 16.09.2021