Berlin hat den Internationalen Frauen*tag zum Feiertag gemacht. Dieses Jahr rufen wir, das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, zusammen mit Dziewuchy Berlin am 8. März zum Frauen*kampftag auf. Damit erinnern wir an die fortdauernden Kämpfe für die Gleichberechtigung aller Menschen: Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, Recht auf reproduktive Selbstbestimmung, Recht auf gleiches Geld für gleiche Arbeit. Wir führen den Kampf weiter: Mit der neuen Regierung rückt die Abschaffung von Paragraph 219 endlich in greifbare Nähe, aber der Druck auf den Bundestag und die Regierung darf nicht nachlassen. Wir demonstrieren für die vollständige Entkriminalisierung von Schwangerschafts- abbrüchen – nach 150 Jahren §218 ist es endlich Zeit, die Kriminalisierung von ungewollt Schwangeren zu beenden.
In Berlin starten wir am 8. März um 11 Uhr am Nettelbeckplatz mit einer Kundgebung zu §218 und §219a StGB sowie zur Lage in Polen, wo der Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen in den letzten Jahren radikal eingeschränkt wurde. Die im November 2021 verstorbene Izabela ist nur eines der vielen Opfern dieser frauen*feindlichen Politik mitten im Herzen Europas. Deutschland selbst ist ein Land, in dem es Frauen* zunehmend schwieriger gemacht wird, einen sicheren Schwangerschafts- abbruch zu bekommen. Immer weniger Ärzt*innen bieten Abbrüche an. International gut vernetzte und finanzierte militante Abtreibungsgegner*innen sorgen für ein Klima der Angst und haben aus den USA die sogenannten Mahnwachen hierher gebracht, die hilfesuchenden ungewollt Schwangeren den Zugang zu den staatlichen Beratungsstellen und Praxen erschweren.
Ein Leben in Würde sieht anders aus. Wir kämpfen für Frauen*leben in Würde!
Neben den genannten Beiträgen zu §218/219a StGB bietet das Programm Beiträge zur Genitalverstümmelung, zur Lage von Frauen* in der Sozialen Arbeit, zur Doppelbelastung von Lohn- und Carearbeit sowie zahlreiche Performances: Chor, Trommeln, Gesang, Inszenierung. Das Programm wird bunt gemischt, laut fordernd und vor allem kämpferisch. Das vollständige Programm finden Sie hier.Für die körperlichen Bedürfnisse sorgt außerdem ein eigens bereitgestelltes Missoir, d.h. eine neuartige „Bedürfnisanstalt“, die nicht nur etwas für schwache Blasen ist, sondern auch einmalig in Berlin und mit den darauf gemalten Vulven sehr schön anzuschauen ist.