Ende Juni haben sich Ecuadors Regierung unter Präsident Guillermo Lasso und die indigenen Organisationen des Landes in Verhandlungen auf einen 10-Punkte-Plan geeinigt. Der 18 Tage andauernde Streik, der in den vergangenen Wochen im ganzen Land zu Streiks und Straßenblockaden geführt hatte, kommt damit zum Ende. Die Verhandlungen hatten am 30. Juni unter Vermittlung von Mitgliedern der ecuadorianischen Bischofskonferenz stattgefunden.
Wie Radio Pichincha berichtete, versprach die Regierung, den Preis für subventionierten Kraftstoff um 15 Cent pro Dollar zu senken. Außerdem hat sie sich in den Vereinbarungen dazu verpflichtet, keine weiteren Bergbaukonzessionen in Naturschutzgebieten, Wasseranreicherungsgebieten und indigenen Gebieten zu erteilen. Damit werden zumindest einige der wichtigsten Forderungen der indigenen Bewegungen erfüllt.
Bischof Luis Cabrera versicherte, dass die Bischofskonferenz die Einhaltung der im Dialog getroffenen Vereinbarungen weiterhin garantieren werde. Er kündigte an, die Fortschritte und konkreten Ergebnisse in 90 Tagen überprüfen zu wollen.
CONAIE erklärt „erste Phase des landesweiten Streiks für beendet“
Nach der Bekanntgabe der Einigung teilte die indigene Dachorganisation CONAIE, die die Proteste der vergangenen Wochen angeführt hatte, auf ihrem Twitter-Account mit: „Nachdem Ergebnisse und Fortschritte bei den vorrangigen Themen der nationalen Agenda erzielt wurden, betrachtet die indigene Bewegung die erste Phase des nationalen Streiks offiziell als beendet. In 90 Tagen werden wir die Erfüllung der in den Protokollen unterzeichneten Vereinbarungen und Verpflichtungen bewerten“.
Offiziellen Angaben zufolge starben in den 18 Tagen des Streiks und im Zusammenhang mit der harten Repression durch Polizei und Militär sechs Menschen, mehr als 500 Menschen wurden verletzt.