Am Samstag, dem 6. August 2022 wurde der Grundstein für den neuen Park Hibakusha im Herzen des Nimy-Campus der Universität Mons in Belgien gelegt. An diesem Datum findet jedes Jahr eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki sowie für die Opfer von Atomtests statt.
Dieser Park, der seit 1989 besteht, versteht sich als Zeuge des Leidens aller Menschen und als ein Plädoyer für die nukleare Abrüstung.
An die zehn Organisationen und politische Parteien brachten ihre Forderungen für Frieden, Abrüstung und die Ratifikation Belgiens des Atomwaffenverbotsvertrags zum Ausdruck.
Wir teilen mit Ihnen die Vision des Neuen Universellen Humanismus
Beitrag der Humanistische Partei
„Einen schlafenden Drachen am Schwanz kitzeln“
So bezeichneten Harry K. Daghlian (04.05.1921 bis 15.09.1945) und Louis Slotin (01.12.1910 bis 30.05.1946) ihre Experimente, die Kettenreaktion einer Plutoniumkugel zu kontrollieren, die in zwei Halbkugelschalen aus Beryllium eingeschlossen war. Das führte 1945 und 1946 in Los Alamos zu ihrem Tod, jeweils kurze Zeit nach den Experimenten, nachdem der Drachen sie verbrannt hatte. Diese menschenverachtende Ansicht der verschiedenen Beteiligten und Geldgeber, die im Manhattan Projekt unter der Leitung von J. Robert Oppenheimer Ausdruck fand, veranschaulichte der Welt den Schrecken dieses Todes. Zwei Mal brachten 1945 die USA in Hiroshima und Nagasaki dieses Schicksal über hunderttausende Menschen, über Zivilisten wie Militärangehörige. Ohne Reue und in voller Kenntnis der daraus resultierenden schrecklichen Leiden.
Heute verfügen mehr als sieben Nationen über diese zerstörerische Macht, und sie sichert den Haltern dieser Drachen Dominanz und Reichtum ohne jegliche Scham und Zurückhaltung. Denn die gesamte Kriegswirtschaft hat ihnen ermöglicht, ihre treuen Komplizen um sich zu scharen und damit den Rest der Menschheit zu unterwerfen.
Seit diesen Kriegsverbrechen war nie ein Bedauern ausgesprochen worden, keine Reparation wurde geleistet und keine Bestrafung erfolgte. Und das hat uns alle immer schneller in diese Spirale getrieben, ohne Sinn für das Leben, für die Natur, für die aktuellen Generationen. Niemals wurde gesagt, dass das unmoralisch oder unentschuldbar gewesen sei. Schlimmer noch – wir sind erstarrt, anstatt unsere Zukunft im Frieden aufzubauen. Eine begeisternde Zukunft, die uns hin zu Schönheit bringt und weit weg von der Kleinlichkeit, in der wir uns im Kreise drehen.
Heute liegt dieses Spiel in den Händen der Regierenden aller Lager, die den Schwanz des Drachen kitzeln, ohne jeglichen Respekt vor der Demokratie und vor den Menschen, die überall mit großer Mehrheit das Vorhandensein dieser Waffen auf ihrem Territorium ablehnen. Die Ratifizierung des Verbotsvertrages ist ein konkreter Beweis dafür.
Bereits während des Weltgipfels der Friedensnobelpreisträger am 11. November 2009 in Berlin, sagte Silo, der Begründer des Universellen Humanismus, angesichts der nuklearen Bedrohung:
„Es geht hier nicht um die Summe einzelner Krisen, sondern um den Rahmen, der das globale Scheiterns eines Systems aufzeigt, dessen Handlungen auf Gewalt beruhen und dessen zentraler Wert das Geld ist. (…) Am dringendsten ist es, ein Bewusstsein für den Frieden und die Abrüstung zu schaffen. Es ist jedoch gleichzeitig geboten, das Bewusstsein für eine aktive Gewaltfreiheit zu wecken, um nicht nur die körperliche Gewalt, sondern jede Form von wirtschaftlicher, rassistischer, psychologischer, religiöser und geschlechtsspezifischer Gewalt abzulehnen. Natürlich streben wir danach, dass diese neue Sensibilität zu einem festen Bestandteil der gesellschaftlichen Strukturen wird und sie bewegt, um den Weg für die zukünftige Universelle Menschliche Nation freizumachen.“
Es ist Zeit sich zu entscheiden und wirksam zu handeln, um unseren Stolz als menschliche Wesen zurückzuerlangen. Handeln wir so, dass wir die Realität lieben, die wir aufbauen!
Die Übersetzung aus dem Französischen wurde von Silvia Sander vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!