Seit einigen Jahren gibt es Bestrebungen, den 23. März als weltweiten Atheisten-Tag im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Angestoßen wurde der Atheist Day von Menschen, die sich von ihrer muslimischen Erziehung emanzipiert haben.
In Deutschland hat er noch nicht so richtig Fuß gefasst. Das sollte sich ändern!
Denn ein jährlicher International Atheist Day bietet die Gelegenheit, Atheismus sichtbar zu machen. Ungläubige könnten Gesicht zeigen, könnten darauf aufmerksam machen, dass Atheismus in zahlreichen Staaten lebensgefährlich ist, strafrechtlich verfolgt wird oder gesellschaftlich geächtet ist. Sie könnten ein Ende der Benachteiligung und Diskriminierung fordern, dagegen auftreten, als Menschen ohne Werte stigmatisiert zu werden und transnationale Solidarität demonstrieren. Sie könnten gemeinsam eine Veränderung der herrschenden Ordnungen fordern.
Dass Atheismus weltweit von den Herrschenden nicht sonderlich geschätzt wird, liegt auch an seinem gesellschaftskritischen Potential: Wer die höchste, über allen menschlichen Befugnissen thronende Autorität für sich verworfen hat, wird vielleicht auch den weltlichen Autoritäten kritisch gegenüberstehen und darauf bestehen, dass die Menschenrechte und die Idee der Gleichberechtigung die Leitlinien politischen Handelns darstellen.
Dass gesellschaftliche Veränderungen von alleine kommen, ist nicht anzunehmen. Dieses Jahr beschränken wir uns darauf, auf den Atheist Day hinzuweisen. Für nächstes Jahr planen wir mehr. Es liegt an den Atheist:innen selbst, ob es gelingt, den 23. März mittelfristig als den Tag zu etablieren, an dem Ungläubige (wie Frauen am 8. März oder abhängig Beschäftigte am 1. Mai) öffentlich sichtbar für ihre Rechte kämpfen.