Wer in die Region östlich von Berlin ziehen will, sollte sich das ganz genau überlegen. Denn der dort zuständige Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) hat die Trinkwassermenge für künftige Privatverbraucher eingeschränkt: Nicht zuletzt, weil Wasser vom WSE auch in die Tesla-Gigafactory nach Grünheide fließt. „Damit werden unsere Befürchtungen wahr. Die Landesregierung in Brandenburg entzieht ihren eigenen Bürgern Trinkwasser, weil Tesla dieses Wasser beim Bau von Elektroautos verbraucht. Der WSE muss jetzt umsetzen, was die rot-grün-schwarzen Minister ohne jede Rücksicht durchdrücken: Profit vor Mensch!“ entrüstet sich Charlotte Schmid, zweite stellvertretende Bundesvorsitzende der ÖDP. „Doch für uns als Partei steht seit Jahrzehnten Mensch eindeutig vor Profit.“
Wer ein neues Haus im Einzugsbereich von Strausberg-Erkner baut, darf nicht mehr als 105 Liter Wasser am Tag verbrauchen. Das ist deutlich weniger als im Rest der Republik. Bundesweit lag der Verbrauch pro Kopf laut Bundesumweltamt 2018 bei 121 Litern Wasser am Tag. Alle, die nicht schon seit Jahren im Verbandsgebiet leben und die mehr als 105 Liter Wasser am Tag verbrauchen, müssen bald mit einer Geldstrafe rechnen. „Die ÖDP war schon immer für einen sparsamen Umgang mit Ressourcen. Aber Wasser zu sparen, damit die Industrie es dafür verwenden kann, Produkte herzustellen, die noch mehr wertvolle Rohstoffe und seltene Erden verbrauchen, das ist alles andere als nachhaltig,“ stellt Charlotte Schmid fest. „Wenn mit dem Brandenburger Wasser kein Gemüsegarten gegossen werden darf, damit die Gigafactory Profit abwirft, dann ist etwas faul im Lande Brandenburg!“
Sauberes Trinkwasser ist ein Menschenrecht. Das hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen 2010 anerkannt. „Brandenburg beschneidet seiner Bevölkerung dieses Recht, um den Wirtschaftsstandort zu stärken; damit setzt die Landesregierung dort absolut falsche Signale. Denn genug Arbeitsplätze gab es in Grünheide auch schon vor der Ansiedlung der Gigafactory. Aber nicht mehr genug Grundwasser, spätestens nach etlichen schweren Dürren in den letzten Jahren. Eine Autofabrik, die teilweise auf einem Trinkwasserschutzgebiet steht, hätte dort niemals genehmigt werden dürfen. Schon gar nicht vom grünen Umweltminister Axel Vogel!“, so Charlotte Schmid, zweite stellvertretende Bundesvorsitzende der ÖDP.