Vor etwa einem Monat hat der Stadtrat von Thessaloniki in seiner regulären Sitzung einen wichtigen Beschluss gefasst. Die Unterstützung des Vertrags über das Verbot von Atomwaffen (AVV). Die Stadt schliesst sich dem Aufruf der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN – Friedensnobelpreis 2017) an, wie auch 46 andere Städte und Gemeinden in Griechenland und über 350 in der ganzen Welt, und forderte die griechische Regierung auf, den Atomwaffensperrvertrag zu unterzeichnen und zu ratifizieren, wie es bereits 66 Länder getan haben (und 85 weitere werden dies voraussichtlich bald tun).
Der Appell von ICAN in Griechenland wird durch die #SaveTheCity-Kampagne von Welt ohne Kriege und Gewalt (ICANs internationaler Partner und Vertreter in Griechenland) unterstützt. Er wurde bereits an alle Gemeinden des Landes gerichtet und wird auch von den Internationalen Ärzten zur Verhütung des Atomkriegs (IPPNW – Friedensnobelpreis 1985) unterstützt. In Thessaloniki freuen wir uns besonders, dass der Appell auf den Vorschlag von Stadtrat Michalis Tremopoulos von „Ökologie-Solidarität“ unterstützt wurde.
Die Beteiligung von Thessaloniki an dieser Aktion ist besonders wichtig, da es sich um die zweitgrößte Stadt Griechenlands handelt, die zusammen mit den Gemeinden Ampelokipon – Menemeni und Kordelio – Evosmos, die sich dem Aufruf ebenfalls angeschlossen haben, mehr als 500.000 Einwohner des Großraums Thessaloniki repräsentiert. Derzeit liegt Griechenland auf Platz 7 der Länder, die die Kampagne fördern, was die Anzahl der Gemeinden betrifft.
Leider hat Griechenland den Atomwaffenverbotsvertrag noch nicht unterzeichnet und ratifiziert, nahm nicht als Beobachter an der ersten hochrangigen Tagung der Vertragsstaaten des Atomwaffenverbotsvertrags (Wien, 21.-23. Juni) teil (1), und auf dem jüngsten Gipfeltreffen zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrags (1.-26. August in New York) hat Griechenland den gemeinsamen Text von 145 Staaten über die humanitären Auswirkungen von Atomwaffen nicht unterzeichnet (2). Es sei daran erinnert, dass Griechenland seit 2001 offiziell keine Atomwaffen mehr auf seinem Territorium beherbergt, aber vor kurzem wurde die Militärbasis in Araxos aufgerüstet, um 12 luftgestützte Atomsprengköpfe unterzubringen.
Die Kommunalverwaltungen können eine wichtige Rolle bei den internationalen Bemühungen um die Abschaffung von Atomwaffen und der von ihnen ausgehenden Bedrohung für die Menschen und alles Leben auf unserem Planeten spielen. Es ist äußerst wichtig, dass sich die Gemeinden an der ICAN- und der GASP-Kampagne (Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik) beteiligen, um den Druck für die Unterzeichnung und Ratifizierung des Atomwaffenverbotsvertrag durch Griechenland zu erhöhen, wie es Österreich, Irland und Malta (aus der EU) bereits getan haben. Die Teilnahme von Thessaloniki ist ein leuchtendes Beispiel für andere Gemeinden, die diese Kampagne demnächst unterstützen werden.
(1) https://www.icanw.org/1msp_declaration_and_action_plan_adopted?utm_campaign=npt_wrap_up&utm_medium=email&utm_source=ican
(2) https://reachingcriticalwill.org/images/documents/Disarmament-fora/npt/revcon2022/statements/22Aug_HINW.pdf
